Todesritter Luzifer

Todesritter Luzifer

Mit blankem Dolch und scharfem Schwert
Steigt der Reiter hoch zu Rosse.
Sein Wappenschild, den er verehrt,
Fängt Stahl und brennend Feindgeschosse.

Als Ritter einst hoch angesehen,
Hatte er einst Kind und Frau.
Doch sollte sich das Schicksal drehen,
Färbte sich von bunt zu grau.

Man nahm ihm die Familie fort,
„Sie trägt die Seuche!“ sagte man.
Verbrannte sie im Heimatort
Und niemand zweifelte daran.

Abtrünnig und ohne Rast
Rächt der Ritter seine Lieben.
Ewig währt die Herzenslast,
Noch angeheizt von Rachetrieben.

Einst voller Lebensfreud und Güte,
Ward sein Herz nun kalt wie Eis.
Verdorrt war auch die letzte Blüte,
Denn sein Blut war kochend heiß.

Ist zum Antichrist geworden,
Ist dem Leben bös gesinnt.
Stellt sich gegen seinen Orden,
Auf das Christenblut gerinnt.

Zum Monster hat er sich verwandelt.
Trinkt nun mit Genuss das Blut,
Von denen, die er hat misshandelt,
In der quälend blinden Wut.

Einst diente er dem Papstesruf,
Glaubte an das Licht in Gott
Und an das Leben, das es schuf,
Folgte stets dem Glaubenstrott.

Er gründet eine Schattensekte,
Sammelt um sich dunkle Mannen.
Und das Dunkel, das er weckte,
Könnte selbst ein Gott nicht bannen.

Aus Finsternis und Stahl ein Herz,
Ist die „Rachsucht“ längst vergangen.
Bringt nun Tod und grausam Schmerz,
Das ist nun sein Grundverlangen.

Er stellt sich gegen Gottes Licht,
Hat sich gegen ihn verschworen.
Schafft sein eigen Kriegsgericht,
Luzifer ist nun geboren!