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 Wie Blut, so rot...

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BeitragThema: Wie Blut, so rot...   Wie Blut, so rot... EmptyDo März 06, 2008 1:15 am

Wie Blut, so rot…

Vor nicht all zu langer Zeit,
Da lebte draußen, tief im Wald,
Ein armer Mann, fürs End bereit,
Denn er verging vor Kummer bald.

Er hatte nichts, nur dieses Heim,
Nachdem man ihm die Frau genommen,
Seines Glückes blühend Keim,
Lilith, die er lieb gewonnen.

Sie war stets Adams Ein und Alles,
Nichts war wichtiger als sie,
Sie war Rückhalt jeden Falles,
Und verbittert war sie nie.

Rotes Haar, wie heiße Glut,
Weiße Haut, so rein wie Seide,
Doch in ihr floss böses Blut,
Drum war sie der Kirch ein Leide.

Eines Morgens wars geschehen,
Seuchen suchten heim das Land,
Ließen sich vom Winde wehen,
Und der Tod war ihre Hand.

Wälder starben, wurden kahl,
Felder wurden infiziert,
Und somit auch der Menschen Mahl,
Der Tod gewinnt, der Mensch verliert,

Der Tod erreichte jeden Stand,
Ob Bettler oder Ritter,
Stadt bewohnend oder Land,
Das Leben wurde bitter.

Viele Menschen mussten sterben,
Äußerst schmerzvoll und nicht schnell,
Altes Volk wie deren Erben,
Leichenberge brennen hell.

Doch wie durch eine Hexerei,
Blieb der Mann mit Frau verschont,
Blieben von der Seuche frei,
Und glaubten, Gott hat sie belohnt.

Glücklich lebte man im Wald,
In tiefer Liebe und vergaß,
Doch das änderte sich bald,
Als die Kirch ein Urteil laß.

Als man erfuhr vom kleinen Haus,
Das dort im Walde unberührt,
Zogen gleich Spione aus,
Von Papstes Schergen angeführt.

Als Lilith man bei dir entdeckt,
Beklagte man sie böser Sünde,
Dass sie sich im Wald versteckt,
Und dort dem Teufel nahestünde.

Denn ihr Haar, so rot wie Blut,
Sowie die Haut, so teuflisch blass,
Und ihr Atem, heiß wie Glut,
Schürten, sagt man, Gottes Hass.

Lilith konnte sich nicht wehren,
Gegen Worte großer Macht,
Die den Willen Gottes lehren,
Stolzer Brust in aller Pracht.

So wurde sie nun angeklagt,
Dem Massenmord, der Hexenkunst,
Niemand hat es hinterfragt,
Man gab sie hin der Feuersbrunst.

Adam war nun ganz allein,
Konnt über Freiheit sich nicht freuen,
Wollte nicht mehr länger sein,
Hatte soviel zu bereuen.

Ohne Lilith war sein Leben,
Ohne einen echten Sinn,
Nur nach Tod wollt er noch streben,
Und so starb er bald dahin.

Keiner wusste, was geschehen,
Keiner hat ihn jeh besucht,
Keiner hat die Leich gesehen,
Ich sag euch, sie ist verflucht!

Denn neuerdings hört man Geschichten,
Aus dem nicht so fernen Land,
Mancher könnt sie nächtlich sichten,
Aus dem Totenreich entsandt!

Nun übt er finstren Racheakt,
An Gott, der ihm einst Lilith nahm,
Man sagt, er hätte teuflisch Pakt,
Mit dem er seinem Tod entkam…
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