Höllenangst vorm Engelwerden

Höllenangst vorm Engelwerden

Schon lange hab ich abgelegt,
Was den Tod zur Hölle macht,
Und nun bin ich unbewegt,
Mein Leben ist ein kahler Schacht.

Eine Schlacht, des Todes wegen,
Aus der Angst, vom Grat zu fallen,
Zwischen Fluch und Göttersegen,
Die mich stereobeschallen.

Ich will nicht in der Hölle schmoren,
Noch möcht ich zum Engel werden,
Niemals wieder neu geboren,
Nicht erneut ein Kind auf Erden.

Sag, wie muss ein Mensch nur handeln,
Der nicht ewig leben will,
Über welche Pfade wandeln?
Sag, was stimmt dich nun so still?

Gott weiß, ich will kein Engel werden,
Für die Ewigkeit zu dienen,
Nicht ein Schaf in seinen Herden,
Die mir stets so hilflos schienen!

Doch will ich auch bestraft nicht werden,
Dafür hat man doch das Leben,
Voller Ängste und Beschwerden,
Die den Mensch zum Galgen heben.

Ein schwarzes Kreuz ziert meine Brust,
Narben zieren meinen Leib,
Doch ist mir dies nicht ein Verlust,
Es ist das Leben, das ich schreib.

Schwankend zwischen schwarz und weiß,
Zwischen Leid und Lebensglück,
Brennt das Feuer höllisch heiß,
Gefriert das Herz auch Stück für Stück.