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 Der hohe Preis

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CromCruach
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BeitragThema: Der hohe Preis   Der hohe Preis EmptyFr Jun 06, 2008 1:11 pm

Es schritt ein Jäger durch den Hain,
ein stolzer Hirsch, das war sein Ziel.
"Sein Geweih soll mir eine Zierde sein,
sein Fleisch meinem Bauch ein Wohlgefühl."

Bald schon kam ein stolzes Tier,
der König des Waldes mit mächt'ger Kron'.
Der Jäger nahm ihn ins Visier:
"Dein Tod sei mir der Lohn."

Da sprach eine Stimme, hell und fein:
"Du nimmst gar viele Leben.
Soll der Hirsch dort deine Beute sein,
musst du auch mir etwas geben."

Der Jäger dacht' an Hexenwerk,
denn niemand sonst war hier zu sehen.
Auf den Hirsch richtet sich sein Augenmerk.
Das Tier blieb ganz ruhig stehen.

Ein Schuss schlägt rasch das Leben
aus des Tieres Herz' und Seel'.
Stolz und stark war es noch eben,
jetzt spricht der Tod aus seiner Kehl'.

Der Jäger reckte hoch sein Kinn,
die Beute schultert er geschickt.
Nach Feiern steht ihm nun der Sinn.
Er kehrt nach Haus' zurück.

Es erklang die Stimme im Nu:
"Ich gab und hab genommen."
Dem Jäger ließ es keine Ruh'.
Wo war der Laut nur hergekommen?

Rasch wird sein strammer Schritt,
er möcht zum Weibe, zur Hütte.
Wie bang die arme Seel' doch litt.
Zum Himmel schickt er eine Bitte:

"Oh Herr, dort oben in der Höh',
nimm fort die Dämonen, erhöre mich.
Bestrafe das Ding, das ich nicht seh'.
Oh Herr, nur dir gehöre ich."

Der Jägersmann eilte rasch zum Haus,
seine Seele sprach "Weh" und "Ach".
Sein Schritt bringt ihn im wilden Saus
bis unters heimische Dach.

Dort fand er tot sein Eheweib,
wie groß war da sein Leiden.
Die Jagd als bloßer Zeitvertreib
machte ihn einsam für alle Zeiten.

Mutter Erde warnte den Jägersmann,
doch glaubte dieser nicht ihr Wort.
Zu spät die Einsicht er gewann.
Seine Lieb' ist nun für immer fort.
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