Aus dem düstren Chaos kriecht es hervor,
so grausam und kalt, doch ich es beschwor.
Ja, dies war meine Tat
an der Natur des Menschen ein Verrat ?
Es locke und rief mit gar zärtlichem Klang.
Wie ein Kreischen es zu meinem Gehirn vordrang.
Die Lippen purpurrot und weich,
die Haut unendlich kalt – ach, so bleich.
Die Augen nur kalte Spiegel der Seele.
Dieser Blick - so unerträglich – ja, er quälte.
Dünne Finger ergriffen meinen Arm,
das Blut auf meiner Haut - so warm.
Es strömte aus klaffenden Wunden,
ich hatte den lebenden Tot gefunden.
Angst befiel mein menschliches Herz,
ich fühlte den bitt'ren, süßen Schmerz.
„Wer wird mich retten“, kam mir in den Sinn,
„ob die Männer des Dorfes auf dem Wege sind?“
„Wären sie jetzt hier, hier bei mir.“
Sie saßen aber im Warmen und bei Bier.
„Ach, wer hilft mir nur in meiner Not.“
Keiner - mein Leib war schon tot.
Der Wind spielte in der Bäume Kronen,
ein lebender Toter - neu geboren.
Plötzlich - es herrschte Stille!
Rache, dies ist nun mein Wille!
Schreibe dies jetzt auf mein Banner -
bis dahin ruhe ich in des Sarges Kammer.
Ich werde schlafend warten
unter deinem Bett oder im Garten?
Kennst du des Lebens süße Pein ?
Keine Sorge, ihr Menschen mein.
Jeder von euch kann der Nächste sein.
©ChastityWolf