Man spricht nicht von Verstand,
in der Politik ist der recht unbekannt.
Auch am rechten Fleck das Herz
gilt in Ministerkreisen als gar übler Scherz.
Wer sich fühlt im Parlamente heimisch,
dem ist die Gier nach Geld nicht peinlich.
Auch nach Macht sollte man streben,
möcht’ man die nächste Wahl erleben.
So sei die Frage wohl erlaubt:
Ist’s denn ein Mensch, der da Steuern raubt?
Hat’s eine Seel’ und ein Gewissen
oder muss man beides missen?
Da wird gern gierig zugelangt,
um jeden schwarzen Koffer gebangt.
Da wird der Bürger vor jeder Wahl belogen
und um sein Hab und Gut betrogen.
Und doch erklingt Politikers Gejammer:
Zu leer die Taschen, zu klein die Kammer,
zu gemein das Volk, die dummen Wähler -
‘s sind doch alles Erbsenzähler.
Hält man all die Wahlversprechen,
ist’s doch beinah ein Verbrechen
am Volk - es möcht’ betrogen werden.
So lenkt man all die großen Herden.
Der Mensch als Wähler soll nicht denken,
soll all sein Geld dem Staate schenken,
denn Politiker zu sein ist ach so hart -
nicht mal Spott bleibt ihm erspart.
Und Frauen haben’s doppelt schwer,
drum wollen sie im Parlament auch mehr:
Mehr Kinder, mehr Macht, mehr weniger Demokratie -
aber mehr Menschlichkeit verlangen sie nie.
Schon gar nicht in den eig’nen Reihen,
würd’ es doch die Hierarchie entzweien.
Droben müssen die lachenden Politiker bleiben,
unten sich das Volk aufreiben.
Volk zu sein darf man dem Mensch nicht neiden,
muss er doch so schrecklich leiden,
wenn dem Minister kommt ‘ne grandiose Idee -
Wie greif’ ich tiefer in des Wählers Portemonnaie?
Rasch ist das neue Gesetz gemacht,
über Folgen wird nicht nachgedacht.
Wer nichts hat, der darf verhungern.
Muss dann nicht mehr bei der Arge lungern.
Die Alten sollen auf dem Friedhof wohnen,
denn Gewohnheit soll sich alsbald ja lohnen.
So hat in der Regierung Namen
alles Schlechte auch was Gutes - Amen.