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Thema: Der Traum vom Schlaf Sa Feb 02, 2008 8:50 pm
Der Traum vom Schlaf
Aus wirren Träumen ausgebrochen, Und gezeichnet von dem Schlaf, Kommst du aus dem Bett gekrochen, Wo das Traumwesen dich traf.
Du fragst dich schon seit langer Zeit, Was ist es, das die Träume macht? Was bringt dir dieses nächtlich Leid? Was ist es, was so grässlich lacht?
Doch weißt du, dass nur du es bist, Der all das auf die Leinwand bringt, Was da spielt, so traurig trist, Was jede Nacht dich niederringt.
Für was will man dich damit strafen, Was hast du denn nur verbrochen? Warum wirst du stets beim Schlafen Von des Schicksals Speer erstochen?
Mit der Frage nach dem Sinn Ziehst du dich aus deinem Zimmer, Wendest dich zum Spiegel hin, Und siehst sogleich, es geht noch schlimmer.
Was du siehst ist furchterregend, Doch es scheint dir sehr vertraut, Irgendwie ist es zerlegend, Was dir da entgegenschaut.
In Eile wendest du dich ab, Es macht dir Angst, dich so zu sehen, Schneidet dir den Atem ab, Und alles scheint sich wirr zu drehen.
Hast nie an Gottes Werk geglaubt, Und doch verfluchst du stets den Großen, Das ist dir noch nicht geraubt, Die Macht, solch Flüche auszustoßen.
Soll das wirklich alles sein, Hass auf dich und deinesgleichen? Sind Freud und Liebe nur zum Schein? Ist dies für dich nicht zu erreichen?
Wutentbrannt lässt du es krachen, Und der Spiegel geht entzwei, Du würdest gern ironisch lachen, Doch geht das sogleich vorbei.
In deiner Rechten fließt das Blut, Färbt in Röte deinen Arm, Erst denkst du dir: „Das ist nicht gut!“ Doch dann wird dir gar wohlig warm.
Dir wird es seltsam, du fällst nieder, Keine Schmerzen plagen dich, Du siehst das Blut entlang der Glieder, Das so schnell dem Arm entwich.
Welch Ironie, die dich ereilt, Du hast dein Spiegelbild erschlagen, Fühlst dich irgendwie geheilt, Und kannst erstmals dich ertragen.
Dein Augenlicht wird schwarz und weiß, Oder Rot, du weißt es nicht. Es wird kalt und wieder heiß, Erst Finsternis, dann wieder Licht.
Und nun hörst du ein leises Lachen, Weißt nicht, ob es deines ist, Denn spürst du nicht mehr deinen Rachen, Was ist dies für eine List?
Du bist nun nicht mehr bei Sinnen, Bist du tot? Wenn nicht, was dann? Fühlst nicht mehr dein Blut gerinnen, Fragst dich, was dich hält im Bann.
Du hörst das Lachen sich verwandeln, Es sind Schreie, die nun klingen, Du möchtest, doch du kannst nicht handeln, Kannst den Tod nicht niederringen.
Lautes Weinen, Schreien, Lachen, Du weißt nicht, wie dir geschieht, Was zur Hölle muss man machen, Dass man solche Lichter sieht?
Nun spielt dir wohl dein Sinn nen Scherz, Alles ist nun schwarz und tot, Doch hell erleuchtet ist dein Herz, Und du siehst Licht, siehst Grün, Gelb, Rot.
Alles ist so seltsam stumm, Doch dieses Schreien nach dem Herrn, Dieses Weinen um dich rum, Klingt so nah, und doch so fern.
Welch Spiel wird hier mit dir gespielt? Du drehst dich um und siehst ein Licht, Es ist ein Licht, das auf dich zielt, Ist schon bei dir, verfehlt dich nicht.
Aus wirren Träumen ausgebrochen, Und gezeichnet von dem Schlaf, Kommst du aus dem Bett gekrochen, Wo das Traumwesen dich traf…