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Thema: Hasserfüllte Trauertränen Sa Feb 02, 2008 9:45 pm
Hasserfüllte Trauertränen
Wenn es dunkel wird und kalt, Erscheint ein Wesen, bös und krank. Wie Weihnachten ist es, so alt, Es vor langer Zeit ertrank.
Ein schuldlos Mädchen war es einst, Wunderschön mit schwarzem Haar, Nun ists nur glücklich, wenn du weinst, Wie die Mutter, dies gebahr.
Vor langer Zeit ward es ertränkt, Es war der Hexerei verschrieben, Das junge Blut, das Leben schenkt, Aus ihren Venen ausgetrieben.
Zuerst hat man sie nur verbannt, Wohin sie lief, da starb das Leben. Die Seele starb, war ausgebrannt, Nach Mutterliebe wollt sie streben.
Doch die Mutter starb dahin, War besorgt ums arme Kind. Das Leben war ihr ohne Sinn, Sie griff zum Dolch, das Blut gerinnt.
Als das Mädchen heimgekehrt, Zu besuchen die Frau Mutter, Blieb die Freude ihr verwehrt, Denn was sie fand, war Madenfutter.
Tief betroffen und in Hass, Auf die Schergen, dienend Gott, Suchte sie das kalte Nass, Lebte fort in finstrer Grott.
Schmiedet finstren Plan der Rache, Sucht die Christenfreunde heim, Begeht bitter böse Sache, In ihr wächst der böse Keim.
Doch ein Kind hat sie verraten, Ist nun tot, doch nun bekannt, Wer verricht die bösen Taten, Bringt den Tod im ganzen Land.
Man schickt sogleich des Papstes Schergen, Schwer bewaffnet und in Massen, Zu der Grotte in den Bergen, Schickt den Richter, sie zu fassen.
Das zierlich Kind war chancenlos, Man führte sie zum nahen See. Dann gab man ihr den Lanzenstoß, Ihr junges Blut ziert rot den Schnee.
Hilflos sie nach vorne schwankt, Hört noch, wie man sie verflucht, Für all die Opfer, die verlangt, Die das Kindlein heimgesucht.
Sie fällt hinab ins kühle Nass, Sekunde um Sekund vergeht, Verliert die Kraft, doch nicht den Hass, Nun ihr Lebenslos sich dreht.
Ein Jahr vergeht, vergessen, was war. Man hat nie geborgen die zierliche Leiche. Erinnert sich nicht an das tiefschwarze Haar, Das nun bedeckt ihre blutlose Bleiche.
Man feiert den Herren, es weihnachtet sehr. Die Alten, sie trinken, das Kind bleibt allein, Die Augen der Leiche, einst geschlossen und leer, Zucken nun wieder, sind kälter als Stein.
Das Wenige, das noch gut war im Herzen, Ist ihr nun vergangen, nur Hass bleibt zurück. Das Licht, das einst war, ward vertrieben von Schmerzen, Die Menschlichkeit schwand von ihr nun Stück für Stück.
Es kriecht aus dem Schlamm, Und bewegt sich zum Ort. Sie ist blass wie ein Lamm, Ist nun untoter Sort.
Allein sind die Kinder der trunkenen Alten, Zurückgelassen in schutzlosem Heim. Das ertrunkene Mädchen lässt Gnade nicht walten, Alle Bedenken ersticken im Keim.
Die Alten kehren heim am Morgen, Trunken noch von frohem Fest. Warn nicht lange ohne Sorgen. Sind vom toten Kind gestresst.
Das Mädchen hat sie umgebracht, Die Kinder, die alleine waren. Dabei hat sie laut gelacht, Beim Schänden zarter Kinderschaaren.
Jedes Jahr steigt sie nun auf, Um zu üben grausam Rache. So nimmt Schicksal seinen Lauf. Auf das das Christkind nie wieder erwache.
Dieser Fluch wird ewig währen, Weihnacht ist nun Schreckenstag. Das Mädchen muss die Rache nähren, Der ihr Herz einst unterlag.