NewbieForever Schreibstift
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| Thema: Herrscher über Nichts Sa Feb 02, 2008 9:47 pm | |
| Herrscher über Nichts
Menschensklaven, lasst euch sagen, Schlechte Botschaft bring ich euch! Ich sende euch gar furchtbar Plagen, Tod durch Kriechgetier und Seuch!
Ich bin der Toten Herr und Meister, Unermesslich, meine Macht! Ich herrsche über tote Geister, Ihr Gehorsam, eine Pracht!
Untot und nicht aufzuhalten, Bringen euch den kalten Stahl! Bringen euch den Tod, den kalten, Brennen eure Wälder kahl!
All die Ketzer, Mörder, Diebe, Über die ihr einst gelacht, Alle Sklave ihrer Triebe, Die der Henker umgebracht.
Die Armee der kopflos Streiter, Und auch jene, die gehängt. An der Spitz vier finster Reiter, Die nach eurem Blut es drängt!
All die Euren, die gestorben, Haben durch die meine Macht Ein Leben nach dem Tod erworben, Ziehn für mich nun in die Schlacht!
Was wollt ihr mir entgegensetzen? Wer bringt meine Toten um? Wollt ihr Hunde auf sie hetzen? Panzer? Amis, fett und dumm?
Menschensklaven, lasst euch fragen, Wo versteckt sich euer Vater? Welche Schlacht hat er geschlagen? Oder lebt er nur im Pater?
Wo ist Gott, so gut und heilig? Hat er Angst vorm bösen Hades? Hat er sich verkrochen eilig? In Betracht des letzten Tages?
Was hat er für euch getan? Er brachte Krieg durch Religion! Ein alter Greis im irren Wahn, Außer mir, wer will das schon?
Ich will euch sagen, Gott ist tot! Er hat nie wirklich existiert! Erfunden durch die Seelennot, Als die Hoffnung minimiert!
Nun steht ihr vor dem Untergang Und glaubt, ihr könnt dem End entkommen! Hört nicht Engelsreich-Gesang. Wie gewonnen, so zerronnen!
In Ermangelung des Herrn Steht ihr nun allein im Eck! Habt weiche Schalen, weichen Kern, Seid hilflos, Abschaum, schwach wie Dreck!
Es herrscht Stille vor dem Sturm, Meine Truppen sammeln sich. Führen Monster, groß wien Turm, Sind bereit für Hieb und Stich!
Donnernd, dröhnend, hallt das Horn, So lasse ich die Schlacht beginnen! Schachfiguren ziehn nach vorn Und ihr könnt ihnen nicht entrinnen!
Doch die Schlacht macht keinen Spaß, Denn ihr habt Furcht und wehrt euch nicht! Ihr beist fast freiwillig ins Gras, Doch warum? Dort ist kein Licht!
Panzer brennen, Krieger sterben, Leichen Pflastern meinen Pfad! Töte Alt und deren Erben, Trenne euren Lebensdraht!
Die Schlacht ist nun in vollem Gange, Setzt das tiefe Finster frei! Habt ihr Tränen auf der Wange? Bald vorbei die Heulerei!
In Flüssen euer Blute fließt, Aus Wunden, die den Körper trennen, Eure Häupter aufgespießt, Eure Leichenberge brennen!
Todgeweihte geben auf, Hoffen, es wird Gnade walten! Doch verlasst euch nicht darauf, Verschon nicht Jung und nicht die Alten!
Die Welt verfärbt sich schwarz und rot, Blut, gemischt mit höllisch Feuer, Alles, was du liebst, ist tot, Durch meine zahmen Ungeheuer!
Was bleibt übrig in der Seele? Gott und Liebe sind verloren! Wenn die Seele ich dir stehle, Ist dein Herz schon bald erfroren!
Das letzte Licht dem Tod geweiht! Das blutig Handwerk nun verrichtet! Ihr seid von der Qual befreit, Die ganze Menschheit ist vernichtet!
Ich werd Luzifer genannt, Herrsche in der Unterwelt! Doch nun, da ihr von dort verbannt, Gehört mir auch das Himmelszelt!
Nun habe ich totale Macht, Denn mir gehört, was existiert! Gestrebt hab ich nach dieser Pracht, Ich gewinn, was ihr verliert!
Ich verforme mir die Welt, Färb sie schwarz, mit roten Flüssen! Veränder sie, wie es gefällt! Betrachte sie und könnt mich küssen!
Das ist Allmacht, ein Genuss, Tun und lassen, was ich will… Doch irgendwie missfällt der Schluss, Denn mein Verlangen noch nicht still!
Was fehlt mir noch, was kann es sein? Nun, da ich allmächtig bin? Irgendwie fühl ich mich „klein“… So sagt mir doch, wie macht das Sinn?
Ich bin böse, finster, groß! Warum fühl ich mich so leer? Hab Gefühle… Was ist los? Was wiegt in meiner Brust so schwer?
Habe Allmacht schon erlangt! Habe alles Licht vernichtet! Unbekannt, was nun verlangt, Wozu bin ich noch verpflichtet?
Nun bin ich schwach, Weiß nicht, wohin… Bin nicht glücklich… Ohne Sinn…
Kein Feindbild mehr zu überbieten, Niemand übrig auf der Welt… Alle vor mir niederknieten, Dachte fast, ich wär ein Held…
Nun gibt es keine Menschen mehr, Doch Menschlichkeit hat mich besiegt! Mein Herz verbrannt, wiegt schwer, ist leer, Als wenn es sich mit mir bekriegt!
Nun wünsche ich mir selbst den Tod, Euthanasie, das brauch ich nicht! Wünsch mir mein letztes Gnadenbrot, Bevor ich folge eurem Licht!
Doch der Tod ist mir verwehrt, So muss ich leiden diese Qualen! Ich, der Herrscher dieser Erd, Muss nun für was ich tat bezahlen!
Die Erde braucht das Gleichgewicht, Braucht schwarz und weiß, braucht bös und gut! Ob Dunkelhaut, ob Bleichgesicht, Wir haben alle Herz und Blut! | |
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