Hexengeist

Hexengeist

Ein blutjunges Ding,
Von kaum siebzehn Jahr,
Wurd getrieben ins Moor,
Weil ne Hexe sie war!

Das Haar trug sie offen,
In glänzendem Rot,
Sie zog gern durch die Wälder,
Drum droht nun der Tod!

Weil die Kirche es verlangt,
Nach einem Sünder für die Seuche,
Aus dem untersten Stand,
Denn so wollten es die Bräuche!

Sie war jung und sah hübsch aus,
Sie war klug und konnte heilen,
Nun macht man den Strick daraus,
Verbrennt ihr Haus mit brennend Pfeilen!

Doch hat die Kirche nicht gewusst,
Was sie damit hat angerichtet!
Der Hexengeist in sturem Frust,
Ward in der Kirchenstadt gesichtet!

Nun verdarben alle Felder,
Und es starb das Vieh dahin,
Es erkrankten alle Wälder,
Und es schwand der Lebenssinn!

Verflucht war das Land,
Und das Volk starb dahin,
Die Leichen verbrannt,
Denn die Seuch wuchs darin!

Doch die Kirche ändert nichts,
Tötet alle ohne Glauben,
Handelt streng im Sinn des Lichts,
Und dafür darf man Leben rauben!