Seele an der Wand

Seele an der Wand

Deine Seele an der Wand,
Zu klein, um diese zu erklimmen,
Kraftlos, völlig ausgebrannt,
Auf der Flucht vor Schicksals Stimmen!

Schicksals Stimmen, die sie jagen,
Endlos viele, endlos groß,
Bringen dich dazu, zu fragen:
„Wo ist Gottes rettend Floß“?

Deine Seele an der Wand,
Ohne jeden Hoffnungsschimmer,
Wartend auf die Gotteshand,
Doch die Schmerzen werden schlimmer!

Das Schicksal holt die Seele ein,
Kein Links, kein Rechts, nur vorn die Wand!
Die Wand, so hoch und kalt wie Stein,
Unerreichbar scheint der Rand!

Aus Problemen, Sorgen, Angst,
Besteht die Wand, so schwer und weit,
Gefühl, in denen du ertrankst,
Wird größer durch ein jedes Leid!

Doch unterbrichst du deinen Trott,
Schaffst dir einen Sinn im Leben,
In der Liebe oder Gott,
Wirst du dich hinauf erheben!

Doch wer hoch fliegt, fällt tief hinunter!
Denn das Schicksal will dich quälen!
Zieht dich immer wieder runter!
Möchte deine Seele pfählen!

Ist die Wand dann erst erklommen,
Geht es furchtbar steil hinunter!
Dachtest du, du wärst entkommen?
Ganz egal, du fällst schon runter!

Wenn du unten angekommen,
Wächst in dir erneute Trauer!
Bist benommen, siehst verschwommen,
Vor dir schon die nächste Mauer!

Diese Wände schwinden nimmer!
Baust sie immer wieder auf!
Manchmal schlimm, doch meistens schlimmer,
Nehmen Dinge ihren Lauf!