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Thema: CSI Märchenland - Max und Moritz Di März 11, 2008 4:36 pm
CSI Märchenland - Max und Moritz
„Starsky… Hey, Starsky, wirst du wohl sofort aufwachen!!!“, schallte es durch die Zentrale des „Märchenwald State Buildings“, denn Hutch hatte soeben telefonisch einen weiteren spannenden Fall angenommen.
„W… Was denn… Mann, Hutch, meine Nase wölbt sich noch immer etwas mehr nach innen als nach außen, seit dieses Fl… *ZENSUR* namens Kleewittchen mir kürzlich die Massivholztür als Abschiedswink entgegenwarf…“, entgegnete der, wie immer, aus dem Schlaf gerissene Starsky noch leicht benommen (An den unsichtbaren Protokollführer: Vor der Herausgabe bitte jugendgerecht zensieren!)
Hutch begann erneut, ohne weiter auf Starskys furchtbares Schicksal einzugehen mit der Einsatzbesprechung: „Starsky, wir haben einen Job! Soeben kam ein Anruf von einem gewissen Bauer „Mecke“ rein… Da wäre wohl ein grausamer Mord an einer seiner früheren Studentenlieben geschehen… Weitere seiner damaligen Studentenfreunde, und zwar alle jene, die heute noch leben, sollen Drohbriefe bekommen haben. Noch Fragen? Dann lass uns beginnen!“
Starsky, der momentan nicht in allzu großer „Mordklärungslust“ war, zeigte sich zwar wenig begeistert, jedoch setzte auch er sich freiwillig in Bewegung. An den Anblick von Blut hat er sich durch die Eigenerfahrung mit der Massivhol… Naja, jedenfalls hatte „irgendetwas“ ihn seit dem letzten Fall abgehärtet.
Schon fünf Tage später waren sie dank eines freundlichen Postkutschenfahrers beim Tatort angekommen. Der Anblick war ein ähnlich schlimmer, wie beim letzten Fall. Dort hingen drei Hühner und ein Hahn ausgeblutet an einem Ast des Baumes, der den Hof der alten, jetzt toten Witwe Bolte zierte und mit einem leichten Schatten belegte, den sich unsere beiden Detectives heute lieber hätten ersparen wollen. Der Torso der Dame hing direkt neben dem Federvieh am Baum. Einige Meter vom Baum entfernt fanden die Detectives ein seltsames, rotes Zeichen auf dem Steinboden vor…
„Starsky, siehe sich einer das an! Wir stecken plötzlich in nem richtigen Ritualmord, scheint mir! Wobei – Bisher hat der Täter noch keinen Menschen getötet! Die Alte da drüben sieht zwar schon noch in groben Zügen menschlich aus, jedoch deutet der Stuhl neben ihren herumbaumelnden Füßen doch mehr auf einen Tod aus eigenem Willen hin. Man sagt des weiteren, diese Dame wäre sehr in ihr Federvieh verschossen gewesen – Ohne mir das näher vor Augen führen zu wollen möchte ich mal vermuten, dass jemand auf äußerst listige Weise alle vier Federviecher gleichzeitig und unglaublich gekonnt ausgeschaltet haben muss! Die alte Witwe Bolte schien nämlich erst aufmerksam zu werden, als der Täter bereits das Blut der vier Viecher zum gestalten dieses Pentagrammes dort drüben verwendet und die Fliege gemacht hat. Laut CSI-Handbuch für Pentagramm-Riten lässt sich mit dieser Art des Pentagrammes in Verbindung mit dem Blute dreier Hühner etwas „böses“ heraufbeschwören… Aber hier riechts nicht nach Höllenfeuer, darum will er vermutlich nur ein „Zeichen“ setzen. Auf jeden Fall wird die alte Bolte nicht mit dem Verlust ihrer vier Freunde fertig geworden sein, wodurch ihr der Lebenssinn verging… Auch die Beschaffenheit der Schlinge ist bei Bolte nämlich die klassische, während die Hühner scheinbar mit dem altbekannten „Bindfaden-über-Kreuz-und-mit-Brotkrümeln-lock“-Trick allesamt gleichzeitig erhängt wurden… Das Werk von mindestens ZWEI Profis!!! Denn einer allein hätte die Hühner sicher nicht an diesen Ast dort oben hängen können! Wir sollten uns mal mit den noch lebenden Studienkollegen des Müllers Mecke unterhalten, sie wohnen imselben Ort. Los geht’s! STARSKY!!!“
Selbstverständlich hat Starsky diesen wahren Redeschwall des Superhirns Hutch nicht einmal zur Häfte zur Kenntnis genommen, stattdessen ist er einmal mehr ins Land der Träume gewandert, zurück zu seinem ersten Fall, diesem Nutella-Diebstahl…
„… Chrr…ääh… was? Ja, äh, klar Chef…“, antwortete er, „du wirst schon recht haben!“
Man begab sich also zum Haus des Schneiders Böck… Nunja, nicht ganz bis vor die Tür, denn jemand hat offensichtlich die Brücke über den reißenden Piranhabach sabotiert. Unsere Detectives ahnen fürchterliches, der eine jedenfalls. Sie folgen dem Bach in Richtung des Stromes und hoffen darauf, eine weitere Brücke zu finden – Jedoch erweist sich das als nutzlos, denn sie treffen etwa hundert Meter bachabwärts auf das Schneiderlein Böck – Oder besser, auf dessen Reste. Es riecht erneut nach Verwesung. Das Ufer ist blutverschmiert, auch noch etliche Meter weiter… Und dort finden die Detectives den Torso von Böck… Oder das, was davon übrig ist. Eine Hand mit Arm, die Böck in letzter Not nach den Beinen einiger Gänse greifen ließ… Diese zogen ihn aus dem Wasser, jedoch musste jede Hilfe für den Alten zu spät gewesen sein, denn am Arm hing bloß noch die Hälfte eines menschlichen Torsos, der Rest musste von den Piranhas zu Stücken gerissen worden sein. In den Brustkorb wurde die Botschaft „Meck Meck Meck“ eingeritzt.
„Wir können hier nichts mehr tun, Starsky… STARSKY, WIRST DU DICH WOHL BEHERRSCHEN!!!… Lass uns weitergehen, die frische Luft wird dir gut tun! Die nächste Adresse gehört zu einem gewissen „Lämpel“, genauer: „Lehrer Lämpel“… Seltsame Vornamen hat dieses Völkchen…“ bemerkte Hutch, während er Starsky einmal leicht auf die Schulter klopfte.
Etwa fünfzehn Minuten später traf man beim Haus des Lehrers Lämpel ein. Ein Hauch von Brandgeruch lag in der Luft, und nachdem auch nach mehrmaligem Anklopfen keine Reaktion erfolgte, brach Hutch die Tür, sie bestand wieder aus Massivholz, mit Hilfe von Starskys so oder so noch angebrochener Nase auf. Nachdem dieser wieder erwachte, machten sich die beiden daran, die Wohnung zu durchsuchen – Und sie wurden fündig!
„Starsky, hier ist er… Wir sind erneut zu spät…“ stieß Hutch etwas enttäuscht von der erneuten Niederlage gegen die Killerbrüder aus, „Und erneut können wir hier dem Täter keinen Mord nachweisen.“
Hutch untersuchte die Leiche des Lehrers, der in seinem gemütlichen, jetzt aber etwas blutverschmierten Sessel lehnte. Seinen Hinterkopf zierte eine Austrittswunde von der Größe einer Mandarine.
„Eine… Großkaliberwaffe… Vielleicht ein Barret Cal.50, oder ein M60 Maschinengewehr auf Einzelschussfrequenz?“ deutete der zum Erstaunen von Hutch immernoch wache Starsky.
„Möglich – Aber ein solches Großkalibergewehr lässt sich nur schwer in den Mund des Opfers platzieren, dass hier im Übrigen nicht so aussieht, als hätte es sich wehren wollen… Nein, hier handelt es sich eindeutig um eine Umbauwaffe! Siehe da, der Lehrer trug seine Brille nicht… Vermutlich erkannte er aus genau diesem Grunde auch nicht, dass die Profikiller während seinem sonntaglichen Kirchgang seine Pfeife, sein Ein und Alles, zu einer tödlichen Waffe ummodelliert haben… Der Schaft… er wurde durch den einer „Desert Eagle“-Pistole, einer 45er, ersetzt… Der Lauf ebenfalls.. Und… Moment, das IST eine Pistole… Hehe... Man hat sie lediglich farblich der Pfeife des alten Lempel angepasst… Als dieser in seiner Sehschwäche nach seiner Pfeife greifen wollte, setzte er den Pistolenlauf an die Lippen… Da er, so wissen wir aus den Akten, unter dem fortgeschrittenen Stadium des Parkinson-Syndroms litt, löste sich der Schuss und bließ ihm den Hinterkopf weg… Wie tragisch das natürlich auch ist, es war das Werk von Profis… Sie lassen sich tatsächlich keinen Mord nachweisen, hinterlassen Leichen, jedoch keine Beweise…“ folgerte Hutch – Dieses mal hatte Starsky sich natürlich nicht mehr ganz wachhalten können, was Hutch mit einem schallenden Schuss in die Luft mit der Tatwaffe beantwortete.
Kurz darauf begeben sich unsere Detectives auch schon zur nächsten Zielperson. Hierbei handelt es sich um einen gewissen „Onkel Fritz“… Und wie Hutch bereits an seinem unguten Bauchgefühl spürte, kam auch für den armen Onkel jede Hilfe zu spät. Wieder eröffnete sich den Beiden ein Bild des Horrors, als sie den Alten in seiner Wohnung an sein Bett angefesselt auffanden – Wieder hinterließen die Täter keine Spuren denn der Mord wurde angelehnt an einen Psychothriller inszeniert… Wer kennt nicht den Film „Hannibal“, in dem einige, einst harmlose Schweine in tödliche Fleischfresser verwandelt wurden! Der Onkel war umringt von kleinen, süßen, auf den ersten Blick unschuldig wirkenden Ponies – Die jedoch bei genauerem Hinsehen diesen „Killer-Blick“ in ihren Augen trugen… Nebensächlich hingen noch einige Fleischreste blutig aus den Schnauzen, was bezüglich der Todesursache des Onkels keine Fragen offen ließ! Nachdem man mit dem häuslichen Megaphon einen Kammerjäger anrief, um die Szenerie zu bereinigen, machten sich die Detectives auf den Weg zum letzten Haus, dem Hause des „Bauer Mecke“. Eigentlich war der nächste auf der Liste der „Meister Bäcker“, jedoch starb dieser bereits im Alter von jungen 70 Jahren an alkoholbedingtem Herzversagen.
„Langsam vergeht mir der Spaß am Job. Ich brauche Urlaub! Das Gehalt ist einfach lausig, das „Nutella“ ist ständig alle und außerdem gehen die Wochenenden immer durch unsere langen Fußmärsche drauf, da es der Herr Henry Ford nicht schafft, sich endlich mal gebähren zu lassen und das Model T Car zu erfinden! Nach diesem Job nehm ich Urlaub, egal was die Chefs dazu sagen! Nunja, wir reden am besten mal mit dem Bauern Mecke, der uns über die Mordserie informiert hat.“ beklagte sich Hutch, der durch die sich nun häufenden Misserfolge sichtlich demotiviert war.
„Jo, Bruder… Du sagst es.. Dauernd ist das Nutella alle…“, entgegnete Starsky der eigentlich nur das Wörtchen „Nutella“ verstanden hatte.
Angekommen an der alten Mühle am Rand des Dorfes traf man auf ein letztes Szenario des Schreckens. Es begann damit, dass es doch ein wenig ungewöhnlich zu sein schien, dass die alte Mühle bei der aktuellen Windstärke still stand…
Mit einer bösen Vorahnung betraten Hutch und Starsky die Mühle und fanden neben dem Grund für den mysteriösen Stillstand auch den Bauer vor. Er hing leblos mit einem seltsam verdrehten und zerquetschten Körper inmitten der Zahnräder, die bei den starken Bauernknochen auf massiven Wiederstand trafen. Doch – siehe da – Der Bauer schien nicht umsonst gestorben zu sein, denn in dem Geflecht aus seinen Innereien waren insgesamt drei Köpfe zu erkennen, wovon aller Wahrscheinlichkeit nur einer dem Bauern selbst gehören sollte. Und bei noch genauerem Hinsehen erkannten die Detectives unter den zwei Köpfen der beiden Übeltäter die Hände und Arme des Bauers – Offensichtlich hatte er sie bei ihrem letzten Vergehen überrascht und im Kampf stürzte er mit den beiden Wichten im Griff in die Zahnräder der Mühle. Somit sind erneut alle Fragen beantwortet, alle Morde erklärt und die Täter gerichtet. Ein weiterer grandioser Sieg für unsere Lieblingsdetectives vom CSI Märchenland!!!
„Ende“
Welch Graus, mit dem dieser Fall sein Ende fand – Eine Anklage hätte im Falle des Überlebens nur der Bauer für die Tätlichkeiten oder gar den Mord an zwei „unschuldigen“ Kindern bekommen. Denn wie wir alle wissen, handelt es sich beim Täterduo erstens um völlig rechtsimmune Minderjährige, zum anderen… Mal ehrlich: Ein großer starker Bauer, dem in „Notwehr“ nichts anderes übrig bleibt, als zwei kleine, nervige Kinder zu „töten“?
Da in den Aufzeichnungen des Falles kein genaues Alter vom Killerduo zu finden ist, ist natürlich auch nicht auszuschließen, dass es sich um sehr wohl volljährige Liliputaner, Hobbits oder Zwerge handelte. Aber auch in diesem Falle wären die beiden Täter unantastbar gewesen – Denn an keinem Tatort wurden Beweismittel gesichert, die für eine Anklage zureichend gewesen wären.
Zuletzt von NewbieForever am Mi März 12, 2008 3:55 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Markus Schreiberling
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Thema: Re: CSI Märchenland - Max und Moritz Di März 11, 2008 8:12 pm
Ich finde das Konzept der CSI-Märchenwald-Serie schon gut, aber an der Ausarbeitung hapert es noch ein wenig.
NewbieForever Schreibstift
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Thema: Re: CSI Märchenland - Max und Moritz Mi März 12, 2008 3:42 am
Da hast du recht, Markus, im Allgemeinen habe ichs nicht so mit "Geschichten", das Dichten geht etwas mehr in meine Richtung. Beim Dichten hilft mir irgendwie der Reim dabei, immer beim Thema zu bleiben und die richtigen Worte zu finden.
Und bei den CSI Geschichtchen hab ich nicht weiter mitgedacht, das hat angefangen, als ich mich in einem Forum mal zum Wolf und den sieben Geißlein aussprach, und wie das ganze erklärbar sei... Das hat mich darauf gebracht, das bei anderen Märchen zu versuchen, das "umerzählen" war mein einzigees Ziel dabei, nicht Spannung, korrekter Schreibstil oder Märchen-Flair...
Ich denke, "Alice" dürfte noch nen "Trip" wert sein... Da muss ich aber erstmal diverse Drogen und deren Auswirkungen bei "Wikipedia" nachlesen XD
Markus Schreiberling
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Thema: Re: CSI Märchenland - Max und Moritz Mi März 12, 2008 11:32 am
Du musst nur ein klein wenig Dramaturgie in deine Geschichten reinbringen.
Sonst passt es ja ...
Das ist im Grunde nicht mehr, als ein Regelwerk, so ähnlich wie die Metrik in der Lyrik.
Mich würde es freuen, wenn du daran arbeiten würdest. Da steckt noch einiges an Potenzial drin.
Weil:
Die meisten Autoren haben keine Ideen und auch deswegen Probleme mit dem Inhalt. Das ist bei dir offensichtlich nicht der Fall. Da krankt nur die Form. Mit andreas Worten: Probleme, die sich beheben lassen. Umgekehrt wäre es schlimmer ...