Mondfahrt

Mondfahrt

Das Mondgesicht, es blickt uns an,
Wir sehen schweigend still hinauf,
Und erfreuen uns daran,
Nehmen kalte Nacht in Kauf.

Tief im Weiß, das droben schimmert,
Sehen wir ein kleines Leben,
Und uns ists, alls wenn es wimmert,
Lässt uns nach dem Monde streben.

Dieses Leben, dieses Licht,
Mit dem der Mond uns stets beschert,
Diese Still, mit der er spricht,
Ist so fern, ist uns verwehrt.

Wie gern würden wir doch fliegen,
Dort hinauf, ins Mondeslicht,
Dann droben auf dem Monde liegen,
Als ein neues Mondgesicht.

Frei, wie keiner je gewesen,
Blickten wir hinab zu Erden,
Würden aus den Sternen lesen,
Und für immer glücklich werden.

Dort wäre Emotion noch echt,
Wir könnten lieben, lachen, weinen,
Keiner wär des andren Knecht,
Niemand müsste „stark“ erscheinen.

Wir allein, die fühlen wollen,
Ohne die, die nichts verstehen,
Ohne all die Wundervollen,
Die das Leben nicht mehr sehen.