Die Augen leer, der Kopf scheint's auch,
im Gleichschritt marschiert der Trauerzug.
Nichts wird verstanden, so ist es Brauch.
Gedanken- und herzlos - man nennt es klug.
Auf der Suche nach menschlichem Leben,
das man ja so gern verschlingt,
wird's keine Überlebenden geben,
denen die Flucht noch gelingt.
Toter Geist in totem Leib,
so wird's wohl immer sein.
Des Deutschen liebster Zeitvertreib
ist's guter Bürokrat zu sein.
Und wagt ein freier Geist
der Horde zu entfliehen,
ist's sein Ende meist,
zu Boden sie ihn ziehen.
Von schierer Arroganz erdrückt
liegt der arme, arme Wicht.
Der Amtsmann wirkt entzückt,
sieht er Tränen auf dem Gesicht.
Längst kalt im toten Herzen
wird nichts mehr hinterfragt.
Doch ist's beliebt zu scherzen,
wenn der Arme am Hungertuch nagt.
Gedanken im Gleichschritt, Armee der Toten.
Sie greifen begierig nach dir.
Eigenes Denken scheint verboten,
es gibt kein Gesetz dafür.
Von oben befohlen mit Aktennotiz,
Gerechtigkeit spielt keine Rolle.
Man wähnt sich sicher, kein Schleudersitz.
Blinden Gehorsam man zolle.
Und wagt doch einer den Schritt ins Leben,
steht die Meute schon geifernd bereit.
War er noch einer von ihnen eben,
ist er nun Feind, dem Aktensarg geweiht.