Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.



 
StartseiteStartseite  SuchenSuchen  Neueste BilderNeueste Bilder  AnmeldenAnmelden  LoginLogin  

 

 Diesseits von Eden - Apokryphe Schriften

Nach unten 
AutorNachricht
Markus
Schreiberling
Schreiberling



Anzahl der Beiträge : 115
Alter : 44
Ort : Marburg
Anmeldedatum : 22.11.07

Diesseits von Eden - Apokryphe Schriften Empty
BeitragThema: Diesseits von Eden - Apokryphe Schriften   Diesseits von Eden - Apokryphe Schriften EmptyMo Jun 16, 2008 1:29 pm

Der Heilige Augustinus hat gesprochen: "IN HIS AUTEM APOCRYPHIS ETSI INVENITUR ALIQUA VERITAS TAMEN PROPTER MULTA FALSA NULLA EST CANONICA AUCTORITAS" *

Davon soll nun erzählt werden: Es ist schon lange her. So lange, dass viele denken, es wäre nie passiert. Manche glauben das allerdings nicht...

"Gott schuf also den Menschen als sein Ebenbild; als Ebenbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie." (Gen 1,27)

[...]

Hätte er das bloß sein gelassen! Es wäre ihm und uns so viel Ärger erspart geblieben. Aber nein! Gott dachte sich wohl, dass es sonst zu langweilig im Garten Eden gewesen wäre und deshalb ...

"... formte er den Menschen aus Erde vom Ackerboden (hebräisch: adamàh). Und er blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch (hebräisch: adám) zu einem lebendigem Wesen." (Gen 2,7)

[...]

"Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine bleibt." Da fällt ihm sonst nur Unsinn ein. "Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht." (Gen 2,18a) Und so geschah es:

"Gott, der Herr formte aus der Erde vom Ackerboden eine Frau und blies ihr seinen Lebensatem in die Nase. So wurde die Frau zu einem lebendigen Wesen.

Sie erhielt den Namen Lilith ** " (Gen 2,18b)

Dann sprach der Schöpfer des Himmels und der Erde zu der Frau:

Du sollst Adam untertan sein. Du sollst ihm unterlegen sein.

Du sollst alles tun, was er dir sagt, was du tun sollst...

Und Lilith erklärte sich bereit, das zu tun. Sie sprach: Gut! Aber Gott sah nicht, dass es nicht gut war. Doch das kam erst später. Erst wurde es Abend und dann Nacht und schließlich ein neuer Morgen. (Gen 2,18c)

"Adam und Lilith waren das perfekte Paar. Sie lebten in Eden, im Osten, wo Gott einen Garten angelegt hatte. Beide, Adam und seine Frau, waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander. (Gen 2,18c)

[...]

Es hätte alles so schön sein können! Sie hatten einfach alles. Aber eines Tages ging Adam zu weit. Und verlor alles. Doch das kam erst später. Vorher kam noch die Schlange angekrochen.

"Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Herr gemacht hatte." (Gen 3,1) Sie fragte Adam: Bist du glücklich? Gott, der Herr war zu diesem Zeitpunkt nicht da. Sein Geist schwebte irgendwo über den Wassern.

"Adam antwortete der Schlange: Ja. Aber natürlich. Was denkst denn du?

Darauf entgegnete ihm die Schlange: Das kann ich dir nicht glauben. Was tust du denn jeden Tag dafür, dass du glücklich bist?" (Gen 2,20b)

"Da musste Adam zugeben, dass er nichts tat. Den ganzen Tag lang. Er sprach aber: Ich herrsche über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. Genau so, wie es das Wort von Gott, dem Herrn gewesen ist." (Gen 2,20c)

Und ich esse, wenn ich Hunger habe / Ich trinke, wenn ich Durst habe / Ich schlafe, wenn ich müde bin / Ich onaniere, wenn ich geil bin.

"Darauf sagte die Schlange zu Adam: Nein, das reicht nicht aus um glücklich zu sein. Da musst du schon mehr dafür tun. Und die Schlange kroch fort. Sie hatte den Zweifel in das Herz des Menschen gepflanzt." (Gen 2,20 d)

Nach einiger Zeit kam Lilith, seine Frau, zu Adam. Und sie brachte ihm ein Opfer von den Früchten des Feldes dar. Adam schaute auf Lilith, aber auf das Opfer schaute er nicht.

Hierauf sagte Lilith zu ihrem Mann, der auch ihr Bruder war: Was ist denn los? Ist dir nicht wohl? Da sprach Adam: Nein! Mir ist nicht wohl. Mir ist unwohl. Die Frau entgegnete: Was kann ich nur tun, damit dir nicht mehr unwohl ist?

Da überlief es Adam ganz heiß, und sein Blick senkte sich. Sie (ver)sprach:

Ich mache auch alles, was du willst! Das wollte Adam kaum glauben. Also fragte er:

Du wirst alles tun, was ich dir sage? Lilith antwortete: So, wie es Gott, der Herr geboten hat. Adam aber sprach: Gut, so soll es auch geschehen. Er erhob sich und ging davon. Wohin, hat er nicht gesagt.

Es wurde Abend, dann wurde es Nacht. Lilith schlief schon, als Adam wiederkehrte. Sie hatte mit dem Essen nicht auf ihn gewartet. Da kam wieder die Schlange angekrochen.

Und Adam wusste immer noch nicht, was er von Lilith wollen könnte. Die Schlange sprach zu Adam ins Ohr. Nur er konnte hören, was sie sagte.

"Es wurde Morgen, es wurde Tag. Adam befahl Lilith folgendes: Hol mir einen Apfel! Und sie tat es. Doch Adam schüttelte den Kopf: Einen solchen will ich nicht." (Gen 2,20 e) "Dann sprach Lilith: Woher soll ich das wissen, wenn du es mir nicht genau sagst? Da musst du dich schon klarer ausdrücken! Und so geschah es." (Gen 2,2œ a)

"Kein gemeiner Apfel soll es sein. Eine Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse soll es sein. Ein Granatapfel muss es sein. Diesen will ich dann mit dir zusammen essen." (Gen 2,2œ b)

"Hierauf entgegnete Lilith: Davon dürfen wir nicht essen. Gott, der Herr, hat gesagt: Sobald ihr davon esst, müsst ihr sterben. Da sprach Adam: Aber Gott, der Herr hat auch gesagt, dass du Verlangen nach deinem Mann zu haben hast; und er über dich herrschen soll. Du musst tun, was ich dir sage." (Gen 2,2œ c)

"Doch Lilith weigerte sich erneut. Sie sprach: Das ist nicht gut. Das ist böse. Und Adam hatte den leisen Verdacht, dass sie schon vom Apfel des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen hatte. Und deswegen sprach er:" (Gen 2,2œ d)

"Wenn das so ist, dann habe ich dich nicht mehr lieb! Da Lilith begann zu weinen. Allerdings nicht lange. Danach schlug sie ihrem Adam ins Gesicht.

Und verkündete: Wenn das so ist, such ich mir einen anderen! Adam erwiderte: Da kannst du lange suchen. Und Lilith tat es." (Gen 2,2œ e)

[...]

"Als Adam Gott, den Herrn im Garten gegen den Tagwind einherschreiten hörte, versteckte er sich vor Gott, dem Herrn unter den Bäumen des Gartens." (Gen 3,8 )

Gott, der Herr, rief Adam zu und sprach: Was ist los? Was hast du? Adam antwortete: Nichts. Er strich sich mit der Faust über die Augen. Der Herr erkannte: Aber du hast ja geweint! (Gen 2,26)

"Adam entgegnete: Nein! Mir hat dein Tagwind nur Staub ins Auge geweht.

Gott, der Herr gebot: Erzähl, was passiert ist. Adam sagte: Die, die du mir gegeben hast. Sie tut nicht das, was ich ihr sage!" (Gen 2,27)

Da rief Gott, der Herr, Lilith zu sich. Er sprach: Ist das wahr? Du tust nicht das, was Adam dir sagt, was du tun sollst?

Lilith antwortete ihm: Allerdings! Ich tue nicht das, was Adam mir sagt, was ich tun soll. Gott, der Herr, wollte wissen, warum um Himmels Willen, das so sei.

Sie entgegnete: Weil ich keinen Grund dazu sehe! Wer gab ihm das Recht dazu?

Da sprach Gott, der Herr: Das tat ich! Ich und sonst keiner!

Sie wollte wissen: Und warum? Ist er soviel mehr wert, als ich? Dieses Chauvinistenschwein! Der glaubt, er kann den ganzen Tag auf seinem faulen Arsch hocken und mir dann sagen, was ich machen soll. Wo sind wir denn hier?

Im Paradies? Ha! Dass ich nicht lache!!

Da sprach Gott, der Herr zu Lilith: Weil du das gesagt hast, bist du verflucht / und weil du das nicht getan hast, was du hättest tun sollen, auch!

In die Wüste wirst du geschickt / Verbannt aus Eden / Hinaus, aus Eden / Rastlos und ruhelos wirst du auf der Erde sein / Und mit tausenden von Dämonen wirst du von nun an verkehren müssen.

So spach Gott, der Herr. Dann wurde Lilith von den Kerubin *** ergriffen. An den Haaren hinausgeschleift wurde sie. Hinaus aus dem Garten Eden. Adam blieb fast allein zurück.

"Da ließ Gott, der Herr einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, so dass er einschlief." (Gen 2,21) "Er sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine bleibt..." (Gen 2,18 )

Und wenn er nicht aus dem Paradies vertrieben worden wäre, dann würde er da vielleicht sogar heute noch leben... Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein ander Mal erzählt werden.

____

* Und was hat er damit gemeint? "Es ist schon so, dass ein wenig Wahrheit in den Apokryphen Schriften ist. Aber es ist auch viel Falsches darin und deswegen kann es nicht in die Heilige Schrift aufgenommen werden."(-- Sehr freie Übersetzung)
** Auf Hebräisch bedeutet der Name Lilith die "Nächtliche". Keine Ahnung weshalb sie so genannt wurde. Adamáh wäre naheliegender gewesen, hätte aber blöd geklungen. Vermutlich war es einfach schon dunkel(e Nacht), als Gott sie erschuf.
*** Engel mit Flammenschwertern. Hüter des Friedens. Antike Form von Jedi-Rittern.
Nach oben Nach unten
 
Diesseits von Eden - Apokryphe Schriften
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» BLUTIGE SCHRIFTEN - Ein Fragment
» Blutige Schriften, es ist DAAAAAAAA
» Blutige Schriften II Allgemeines

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
 :: Geschichten, Gedichte und Philosophisches :: Kammer des Wortes-
Gehe zu: