NewbieForever Schreibstift
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| Thema: Erweckung des Kriegers Mi Jul 09, 2008 12:08 am | |
| Erweckung des Kriegers
Zum dritten mal an diesem Tag, Ergriff ich meinen Schulbesitz, Der vor mir auf dem Boden lag, Schmerz durchstößt mich wie ein Blitz.
Des Klassengrößten Stiefel wars, Der mir da in die Rippen prallte, Und das Team der Klassenstars, Hatte Spaß, ihr Lachen schallte.
Ich weiß schon, dass ich hilflos bin, Ich schreie nicht, ich wills vergessen, Wenn ich red, dann bin ich hin, Kann mit denen mich nicht messen.
Und so geht es Tag um Tag, Erniedrigung und keine Wehr, Ich nehm es hin, nehm Schlag um Schlag, Denn Worte treffen schon nicht mehr.
Doch ist da etwas nun im Wandeln, Tief in mir da dreht sich was, Etwas rät mir, bald zu handeln, Doch ich unterdrücke das.
Nun seh ich sie von dannen ziehen, Denn ich bin halb ausgeschlachtet, Möcht so gern für immer fliehen, Dann seh ich, wonach man trachtet.
Prügeln nun den kleinen Jungen, Schwächer noch als ich es bin, Doch hat er mehr als ich gerungen, Nimmt es nicht so einfach hin.
Hör ihn schreien, rufen, fallen, Hör die Tritte und sein Weinen, Hör dieses Gelächter schallen, Von den Großen, den gemeinen.
Es tut sich was in meinem Bauch, Ich stehe auf und spür die Wut, Ich spüre, dass ich etwas brauch, Seh an der Hand mein eigen Blut.
Ich werde blind, bin nicht mehr ich, Ich eile zu dem Kindlein hin, Ich kämpfte niemals, nicht für mich, Ich dacht ich bin halt wie ich bin.
Seh das Kindlein sich dort winden, Auf dem kalten Pflasterstein, Seh die Großen, die es schinden, Treten weiter auf es ein.
Meine Wut ballt mir die Hand, Zu der Faust, die Schmerzen bringt, Spüre diesen kalten Brand, Der in mir nun um mich ringt.
Ich schlage zu, ich treffe einen, Der nicht wusste, dass ich steh, Und er ist nun von den Beinen, Dennoch tu ich ihm noch weh.
Wende mich dem andern zu, Der schaut mich an und lächelt nur, Ich stoß ihn an die Wand im Nu, Und zeige ihm die Wut mal pur.
Zwei Große nun auf kaltem Stein, Das kleine Kindlein weint noch immer, Und ich rede auf es ein, Bringe es zum Lehrerzimmer.
Tief im innersten der Herzen, Wacht ein Krieger in uns allen, Fühlen eines andern Schmerzen, Um zu siegen muss man fallen! | |
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