Die See ist ruhig und leise,
kleine Wellen tragen sacht
dein Boot zum Horizont,
an dem der bleiche Mond
begrüßt die kühle Nacht.
Nach einer langen Reise
erwartet dich im Hafen
die Liebste, voller Sorgen.
Sie wartet, bis zum Morgen,
kann nicht ruhig schlafen.
Du folgst dem Bild der Sterne,
lässt dich sorglos leiten,
das Steuer fest in Händen.
Willst zum Kurs dich wenden,
hinaus zu neuen Weiten.
Hörst Walgesänge in der Ferne,
mystisch, wie im Traume.
Sie ziehen dich herbei,
die Glieder schwer, wie Blei.
Siehst nicht der Wellen Schaume.
Magst deinen Blick nur senken,
willst schlafen, alle Zeit.
Träumen auf dem Grunde,
vergessen jede Stunde
in sanfter Dunkelheit.
Aus dichten Nebelbänken
vernimmst du ihren Chor.
Zu ihnen sollst du kommen,
das Meer hat sie genommen,
wie viele schon zuvor.
Ihre schönen Engelsstimmen,
sie ziehen dich hinab,
schmeckst das kalte Salz
wie Feuer tief im Hals.
Hier ist nun dein Grab.
Die Liebste wird erklimmen
der Klippen höchstes Haupt.
Sie lässt dich nie allein,
möcht' immer bei dem sein,
den ihr die See geraubt.