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 Die Fee Mathilde (exklusive Rohversion des Kinderbuchs)

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CromCruach
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Die Fee Mathilde (exklusive Rohversion des Kinderbuchs) Empty
BeitragThema: Die Fee Mathilde (exklusive Rohversion des Kinderbuchs)   Die Fee Mathilde (exklusive Rohversion des Kinderbuchs) EmptyFr Mai 29, 2009 3:00 pm

Ist man gebildet und belesen,
so weiß man auch um Zauberwesen,
die in allen Wäldern wohnen -
in der Erde Höhlen, in der Bäume Kronen.

Doch der Mensch, so mag es scheinen,
will sich nicht mit dem vereinen,
was er nicht verstehen kann.
So sagt er schließlich dann und wann:

„Wunderwesen darf es keine geben!
Es ist bewiesen, dass das Leben
ohne Wunderwerk vollkommen!“
So hat man es schon oft vernommen.

Das Feenvolk hat man betrogen,
man hat's geleugnet, hat gelogen,
dass Geister in des Waldes Grün
nur in Kinderträumen dürfen blühen.

So verbarg es sich vor Menschenaugen,
die ja nicht zum Sehen taugen,
wenn etwas nicht durch Wissenschaft
bewiesen und dahingerafft.

Doch muss jemand das Geheimnis hüten,
denn wenn erst Menschenhände wüten,
bleibt kein Baum im Wald verschont,
kein Fleckchen Erde unbewohnt.

Das Los fiel auf die junge Fee,
deren Haar so weiß wie Schnee.
Ihr Name mochte alt schon klingen:
Mathilde mit den goldenen Schwingen.

In Feenjahren noch ein Kind,
unbedarft, wie Kinder sind,
sang sie gerne ihre Lieder,
trug einen Kranz aus weißem Flieder.

Doch wusste sie um ihre Pflicht:
Sobald ein Mensch in Sicht,
soll sie einen Zauber weben,
der schützt des Waldes Leben.

Eines Tages kam ein Mädchen
aus dem nahen Menschenstädchen.
Tränen glänzten auf ihren Wangen,
sie musste wohl um etwas bangen.

Mathilde sah sie und verstummte,
denn das Mädchen summte
eine so schrecklich traurige Melodie.
Die Fee wollte helfen, aber wie?

Sie sprach nicht ihren Zauberbann,
der alles schnell verbergen kann.
Sie zeigte sich der armen Kleinen,
das Mädchen sollte nicht mehr weinen.

„Kleines Mädchen – so bedrückt.
Ist dir etwas nicht geglückt?
Hast du Angst, bist du verletzt?
Die Tränen haben mich entsetzt.“

Das Kind war ganz erschrocken,
der Atem kam ins Stocken.
Es sagte zaghaft, doch mit Flehen:
„Wer ist da? Komm, lass dich sehen.“

Aus dem Versteck im Blätterdach
kam ein Wesen, das ja – ach –
so klein und zart und wunderbar.
Ein Kindertraum, der wurde wahr.

„Ich bin die Fee Mathilde,
nichts Böses führe ich im Schilde.
Eine Freundin mag ich gerne sein,
die du nur siehst, du ganz allein.“

Lachend klatschte nun das Kind
mit beiden Händen und geschwind
griff es nach der kleinen Fee.
Die huschte fort – oh weh –.

„Komm mit mir, lass jeden sehen,
dass Zaubervolk nur kann bestehen,
wenn Wälder grün und sicher bleiben.
Sonst wird man euch schon bald vertreiben.“

Mathildes Augen wurden groß.
Was sprach denn dieses Mädchen bloß?
Der Wald war alt und ganz gewiss
für Menschen gar kein Hindernis.

Das Mädchen zeigte nun zur Stadt,
die viele graue Klötze hat.
„Einer Straße soll der Wald bald weichen“,
rief das Kind. „Schau doch, die Zeichen.“

Vor der Stadt, ein Aufgebot
von Baumaschinen, gelb und rot.
Bauarbeiter, Absperrband,
viele Schilder, Kies und Sand.

Der Fee entwich ein leises Kichern.
Wenn Menschen keine Wälder sichern,
würde bald die Luft sehr dünn.
Das alles hätte keinen Sinn?

„Mädchen, mach dir keine Sorgen.
Der Wald steht heute, steht auch morgen.
Nicht alles Grün darf ganz vergehen,
das wird doch auch der Mensch verstehen.“

Das Mädchen senkte seinen Blick,
denn der Menschheit ganzes Glück
lag doch nur im Betonieren,
im Bauen und im Zementieren.

Mathilde wurde langsam klar,
dass alles nicht so einfach war.
Stand dem Bau etwas im Wege,
pfiff man rasch auf Landschaftspflege.

Will es der Mensch, fällt jeder Baum,
schafft der Straße großen Raum.
Das Waldvolk müsste schließlich fliehen
und rastlos durch die Länder ziehen.

Doch gebunden ist das Volk der Feen
an den Ort, der – so gesehen –
als Geburtsort ihnen zugedacht.
Der Große Geist hat dies vollbracht.

„Liebes Mädchen, gib mir deinen Rat.
Ich bitte dich, denn diese Tat
erschafft nur schwere Regenwolken
und bleibt gewiss nicht ohne Folgen.“

Das Kind sprach: „Hier ist die Idee.
Mathilde, liebe Fee,
zum Bürgermeister werde ich dich bringen,
dem kannst du von den Wäldern singen.

Zeige ihm, dass es euch gibt,
dass ihr alles Leben schützt und liebt.
Sag ihm, dass der Menschheit Wohl
im Wald gedeiht, so wundervoll.“

Mathilde nickte, kam nun mit,
und es ging im Sauseschritt
zum Rathaus auf dem großen Platz,
vorbei an Tauben und 'ner Katz'.

Hinauf zu Bürgermeisters Arbeitszimmer.
Missachtet blieb auch das Gewimmer,
der Sekretärin, die es schier aufwühlte,
da sie sich übergangen fühlte.

Erstaunt sah Herr Bürgermeister Schenk,
der etwas dicklich, steif und ungelenk,
ein Mädchen und ein Ding mit Schwingen
in sein gelobtes Heim eindringen.

„Was ist denn das, was soll das bloß?
Ohne Termin bricht Chaos los.
Ihr könnt doch nicht so einfach rein.
Ist das Erziehung? Ich sag: Nein!“

Dann erst sah er fasziniert
das Feenwesen ungeniert
auf seinen Schreibtisch nieder schweben.
Das war ihm neu in seinem Leben.

Mathilde sang sogleich ein Lied,
sang in Versen, was geschieht,
wenn Menschen nicht die Wälder ehren.
Herr Schenk zog daraus seine Lehren.

Er strich sich übers dünne Haar,
blieb stumm und reglos und sogar
die Sekretärin war nun friedlich,
denn Feenlieder sind so lieblich.

Bürgermeister Schenk sah's ein,
der Stadtrat sollte Willens sein
das Bauprojekt rasch einzustellen.
Man müsse schützen Zauberquellen.

So wurde ein Vertrag geschrieben,
niemand aus dem Wald vertrieben.
Baum und Strauch, es blieb bestehen.
Ein Friedenshort für Mensch und Feen.

Der Stadtrat und der Bürgermeister
verkündeten ein Fest der Geister,
die unsere Wälder gern beschützen
und auch in den Gärten sitzen.

Feen, Zwerge, Elfen, Wichte
erzählen heut oft die Geschichte,
wie Mathilde und ein Kind
zu Helden wurden und noch sind.

Auch du sollst die Natur stets achten,
mit leichtem Herzen das betrachten,
was allen mag nur Freude bringen.
Vielleicht siehst du auch grüne Schwingen.
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CromCruach
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BeitragThema: Anmerkung zu "Die Fee Mathilde"   Die Fee Mathilde (exklusive Rohversion des Kinderbuchs) EmptyFr Mai 29, 2009 3:03 pm

Dies ist die komplette Rohversion des in Arbeit befindlichen Kinderbuchs aus meiner Feder.

Zur Zeit werden die Zeichnungen koloriert und danach der Text nochmal stark überarbeitet und ergänzt.

Insgesamt wird das Büchlein nicht sehr dick werden, aber es ist ja auch für Kinder gedacht und wird mit einigen Bildern versehen sein.

Wer dennoch mal in die Geschichte reinschnuppern möchte, hat hier die einzige Gelegenheit dazu, den kompletten Rohtext einzusehen.

Viel Spaß
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