Tief in Menschleins Seele ruht
Feigheit und auch Wagemut,
Liebe, Hass, Güte, Wut;
ist nicht böse, ist nicht gut.
Tief in Menschleins Seele grollt,
was nie nach draußen dringen sollt',
was durchbricht, meist ungewollt,
die Schale aus so falschem Gold.
Eine Schwärze, tief und rein,
haust in allen, groß und klein.
Niemals kann's verloren sein,
dringt ganz tief ins Herz hinein.
Gib ihr nach und du versagst,
weil du nicht den Ausbruch wagst.
Besser ist es, du entsagst,
selbst wenn du ihre Stille magst.
Die Schwärze ist nicht Untertan,
verfolgt nur ihren eig'nen Plan,
wirft dich zu Boden, aus der Bahn,
nagt an dir mit scharfem Zahn.
Lass der Schwärze ihre Zeit,
doch sieh sie nicht als Obrigkeit.
Halt sie klein und sei bereit,
bevor sie sich von dir befreit.