Goethe mocht' das Versmaß achten,
doch möcht' ich nicht nach Meistern trachten,
deren Kunst ich nie erlange.
So wird mir auch vorm Wort nicht bange.
Ich schreibe, wie mir's Maul gewachsen,
schreib' ernst und mach auch gerne Faxen.
Man mag es lesen oder nicht,
so ist's und bleibt's doch ein Gedicht.
Greift ein junger Mensch zur Feder,
und das tut, bei Leib', nicht jeder,
dann ist's mir lieber als zu sehen,
wie geistig' Werte untergehen.
Bleibt's denn wirklich Maß der Dinge,
dass man einen jeden zwinge,
sich dem Alten stets zu beugen,
statt vom Neuen auch zu zeugen?
Zeug fürs Handwerk wird?s genannt.
Nun, wird auch heut noch Lehm gebrannt,
wie es einstmals vorgeschrieben?
Ist es wirklich so geblieben?
Darf sich Dichtung nie entfalten,
hin zum Neuen, weg vom Alten?
Wenn sich Künste weiterdrehen,
soll nur noch das Dichten stehen?
Die Wissenschaft zerpflückt die Blüten,
doch der Poet sollt' sie behüten.
Was kümmert mich der Rose Bau,
wenn ich auf die Blume schau?
Wenn lieblich ihre Düfte steigen,
muss mir die Rose nicht gleich zeigen,
wie sie lebt und wie sie stirbt,
da dies die Schönheit rasch verdirbt.