Es scheint der Mond aufs Moor hernieder,
dort, wo Wege schwer zu sehen.
Nachtigall, sing deine Lieder,
lass sie mit dem Nachtwind wehen.
Wenn die zwölfte Stund' gekommen,
die den Tag zu Grabe trägt,
wird leises Weinen bald vernommen,
aus einem Herzen, das nicht schlägt.
Folge niemals diesem armen Kind,
das wimmernd irrt durch Nebelschwaden.
Ein falscher Schritt, getan geschwind,
deine Seel' zu Gottes Gnaden.
Sieh nur, ihre bleiche Haut,
nicht rosig sind die vollen Wangen.
Aus leeren weißen Augen schaut
gequältes Seelchen, voller Bangen.
Sie möchte nicht alleine bleiben,
du sollst sie fortan begleiten.
Sie will mit dir am Moorgrund treiben,
bis zum Ende aller Zeiten.
Ihre Stimme klagt dich an,
darfst sie niemals mehr verlassen.
Widerstehe ihrem Totenbann,
und ihr Schatten wird verblassen.
Doch in jeder klaren Nacht
kehrt das Mädchen wieder.
Hofft auf den, der unbedacht
ihr folgt und zieht ihn nieder.