TRÄNEN AUS KRISTALL - Prolog

Thema: TRÄNEN AUS KRISTALL - Prolog Fr Jan 25, 2008 1:41 pm

Und jetzt:

P R O L O G

der

Traenen aus Kristall

namens:

Wie die Gräfin von Lanzenfels auf grauenvolle Art und Weise ihr Leben ließ

Thema: Re: TRÄNEN AUS KRISTALL - Prolog Fr Jan 25, 2008 2:03 pm

Das Verbrennen einer Hexe auf dem Scheiterhaufen macht Spass. Vielleicht nicht unbedingt immer ihr selbst, aber für die Zuschauer ist es jedes Mal wieder eine helle Freude, ein wahrer Genuss geradezu, bei einer solchen Veranstaltung dabei zu sein.

Warum das so ist, kann niemand mit Gewissheit sagen. Vielleicht liegt es in der Natur des Menschen? Oder sie sind alle miteinander einfach nur froh, so richtig heilfroh darüber, dass die Abfackelei nicht mit ihnen betrieben wird? Wie dem auch sei ... Auf jeden Fall sind die Einwohner des Dorfes Lanzenfels heute so richtig guter Dinge. Denn in Bälde soll eine derartige Hinrichtung bei ihnen auf dem Marktplatz stattfinden. Groß angekündigt worden ist es schon seit Tagen. Überall, auf großen Plakaten. Aufregung und Vorfreude liegen in der Luft, gleich neben dem penetranten Gestank von Pferdeäpfeln und Kuhmist. Endlich ist mal was geboten, in dem kleinen verschlafenen Kaff! Und sonst ist ja wirklich nicht viel los in Lanzenfels, nur lange Weile.

Es liegt inmitten von Wäldern und Bergen. Abgeschnitten vom Rest der Welt. Inmitten von Nirgendwo. Keiner, der ganz bei Trost ist, verirrt sich freiwillig hierher. Und wer es doch tut, bleibt garantiert nicht lange. Hier ticken die Uhren, wenn überhaupt, ganz anders. Deswegen herrscht wohl auch ein frappierendes Vakuum an Unterhaltungsmöglickeiten. Den einzigen Weg um Zerstreuung vom gähnenden, eintönigen Alltag zu finden, ist der Weg in die Dorfschänke, zum dortigen Bier. Und der einzige Höhepunkt der Woche besteht in einem Gang zur Kirche, wo der gute, alte Pater Bartog aus der Heiligen Schrift vorliest. Unter diesen Umständen muss also vielleicht das übermäßige Interesse an Hinrichtungen für die Leute aus Lanzenfels als vollkommen natürlich und ganz normal angesehen werden.

Die notwendigen Vorkehrungen sind bereits getroffen worden. Einen schweren, eichernen Pfahl haben sie schon in die Erde gegraben. Und um diesen herum trockenes Holz und Reisig aufgeschichtet, schön locker, mit genügend Raum für Luft dazwischen, so dass der scheiterne Haufen leicht entflammt und gut brennen wird. Peinlich genau wurde darauf acht gegeben, dass er auch schön trocken ist. Wäre das Zeug nämlich nass, würde es nicht so gut brennen. Und der Person auf dem Scheiterhaufen damit einen langen, unendlich langen und überaus quallvollen Tod bescheren. Man kann also viel (schlechtes) über die Lanzenfelsener behaupten, aber nicht, dass sie nicht fähig wären, eine humane Barbecue-Party zu veranstalten. Was dies anbelangt, da kennen sie sich aus. Jahrelange Erfahrung garantiert fachmännische Herangehensweisen. Selbstverständlich gab es hier und da gelegentlich Fehlschläge. Aber daraus sollte man und auch frau auch schließlich lernen. Kurzum: Die Übung ist es, die den Meister macht. Und er wurde auch wahrhaftig mit viel Liebe zum Detail und großer Sorgfalt aufgeschichtet, der Scheiterhaufen.

Thema: Re: TRÄNEN AUS KRISTALL - Prolog Di Jan 29, 2008 6:04 pm

Halt!! Aus!!! Tie-Break!!!

:-)

Nichts gegen deinen Beitrag, der ist wirklich klasse.

Aber ich dachte, wir sind noch in der Konzeptionsphase.

Und mein Beiträg wäre zur Kritik freigegeben ...

Thema: Re: TRÄNEN AUS KRISTALL - Prolog Di Jan 29, 2008 6:40 pm

Mir wäre es lieber, wenn wir vorher noch ein wenig auf den Stil des Prologs und die Personen im Kosmos Lanzenfels eingehen würden ...

Experimentieren und Ausprobieren

Thema: Re: TRÄNEN AUS KRISTALL - Prolog Di Jan 29, 2008 6:49 pm

Lasst uns Experimentieren, ...

Experimentieren und Risiken riskieren, ...

mit dem Ziel, etwas Neues zu erschaffen.

Thema: Kritik *g* Sa Feb 02, 2008 6:58 pm

Was sollte ich aussetzen an deiner Geschichte. Das einzigste das mir aufgefallen ist , dass sind die bunt gedruckten Plakate, die in die Zeit nicht hinein passen.

LG

Sylvia

Stifthalter Anzahl der Beiträge : 15 Anmeldedatum : 20.11.07

Hallo Markus,

finde den Anfang schon mal sehr gut. Mein Vorschlag wäre, nach dem lockeren Anfang die Geschichte richtig ernst fortzusetzen. Ich meine damit, dass sich jetzt alles super und locker anhört, die Leute freuen sich sozusagen auf die Verbrennung, da es endlich wieder mal was aufregendes in ihrem Dorf gibt etc. Dann kommt die Verbrennung und es vergeht ihnen das Hören und Sehen was sie da erleben. Da fängt das Grauen an und plötzlich ist nichts mehr locker und lustig.
Das wäre halt mein Vorschlag.

Ganz liebe Grüße und schöne Ostern mit vielen bunten Osterneiern wünscht Dir Markus, Sven und Sylvia und allen anderen Forummitgliedern,

Nicki

Thema: Re: TRÄNEN AUS KRISTALL - Prolog Fr März 21, 2008 4:22 pm

Also ich finde den Anfang vielversprechend!
Eben erst so "locker", und in so einer "modernen" Sprache, eben nicht so einfach "BlaBlaBla", wie mans schon kennt!

Und klar, bunte Druckwaren kann man sich nicht so gut vorstellen zu jener Zeit - Aber hat Tolkien sich vor seinem Herrn der Ringe vorstellen können, mal Hugo Weaving als Elfenkönig zu sehen? ;-)

Lg Patrick

Thema: Re: TRÄNEN AUS KRISTALL - Prolog Sa Mai 31, 2008 9:16 pm

Wer ist denn Hugo Weaving?

Ja, schön wär das, aber wir werden wohl an einigen Stellen versuchen historisch korrekt zu bleiben, sonst gibt es eh nur Schelte. Das, was wir vorhaben, ist eh schon gewagt, weil in der Form unseres Wissens nach nicht erhältlich.
Die Rahmenhandlung würde schon allein für einen Roman reichen. Dann kommen noch einige Passagen aus Tagebüchern oder sowas hinzu, eine Geschichte um einen Geisterjäger und natürlich noch die einzelnen Stories, was mit den Lanzenfelsern so passiert.
Andere würden daraus einige Bücher machen, wir versuchen das mal in eines zu quetschen.
Würde mich übrigens freuen, wenn du dabei wärst, Patrick Smile

Sehr sogar.

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