Ich wanderte über Wiesen und Felder,
bewunderte majestätische Wälder,
hörte Vögel in den Kronen singen,
sah den Bach an der Quell' entspringen.
Ich spazierte durch Straßen und Gassen,
sah so viele Bauten, bewohnt und verlassen,
träumte davon, die Welt zu erkunden
und wollt' an der Liebe Blüte gesunden.
Ich fuhr über Straßen bei Nacht,
war mal hier, mal dort aufgewacht,
sehnte mich nach einem anderen Leben,
wollte das alte dem Tod übergeben.
Ich war froh und tief betrübt,
hab mich in Bescheidenheit geübt,
war mal gut, mal schrecklich gemein,
doch wirklich böse konnt' ich nie sein.
Ich hatte so viel, wusste es nicht,
glaubte stets, dass mein Herz zerbricht,
doch hinterließ mir was mich quälte
nur Narben auf meiner Seele.
Ich verlor oft mehr als ich gewann
und was immer ich freudig ersann,
wurde verweht, zerstört und geraubt,
hab' nicht mehr an Wunder geglaubt.
Nun ist die Zeit schließlich gekommen
und all das, was man mir hat genommen,
wird mir durch eine Liebe vergolten,
die so viele Menschen schon wollten.
Nun endet das Leben, das ich zuvor
gelebt und gehasst, obwohl ich schwor
nie wieder meinem Herzen zu folgen,
das verborgen schlug hinter dunklen Wolken.
Nun hat mich ein Engel endlich gefunden,
sie pflegt mich, heilt meine seelischen Wunden,
haucht mir ein neues Leben ins Herz,
das sich langsam erholt von all dem Schmerz.
Nun lass ich all das Alte zurück,
bin dankbar für das größte Glück,
halt es fest, ergreif' es mit Mut,
dann wird das Schlechte wieder gut.
Nun bin ich nicht länger das kalte Biest,
das still in den Schriften des Todes liest,
das vergessen hatte was Liebe ist
und täglich die Flagge des Hasses hisst.
Nun wage ich nach vorn den Schritt,
nehm' meine Liebste gerne mit
auf den Weg, der für uns beide bestimmt.
Wohl dem, der den Olymp der Liebe erklimmt.